Profenofos 720 g/L EC

Aktiver Wirkstoff: Profenofos

CAS-Nummer: 41198-08-7

Molekulare Formel: C₁₂H₁₅BrClNO₃S

Klassifizierung: Organophosphat-Insektizid und Akarizid

Primäre Verwendung: Bekämpft kauende und saugende Schädlinge in Baumwoll-, Reis-, Gemüse- und Obstkulturen durch Kontakt-, Fress- und ovizide Wirkung.

Anwendungsmethode und Dosierung

Der Profenofos 720 g/l EC Die Formulierung ist vielseitig für verschiedene Kulturen. Nachfolgend finden Sie die empfohlenen Aufwandmengen:

Formulierung Pflanzen Ziel Schädling Dosierung Methode der Anwendung
720 g/l EG Gemüse Thripse 100 ml/100 Liter Wasser Spray
720 g/l EG Bohnen Hornwurm, Thripse 100 ml/100 Liter Wasser Spray
720 g/l EG Zwiebeln, Knoblauch Thripse, Zwiebel- und Knoblauchfliege 100 ml/100 Liter Wasser Spray
720 g/l EG Rote Bete Rübenkäfer, Rübenfliege 100 ml/100 Liter Wasser Spray
720 g/l EG Obstbäume Fruchtwürmer 100 ml/100 Liter Wasser Spray

Wirkungsweise

  • Mechanismus: Hemmt die Acetylcholinesterase bei Insekten, was zur Ansammlung des Neurotransmitters (Acetylcholin) → kontinuierliche Nervenaktivität → Lähmung und Tod führt.
  • Mehrfachaktion:
    • Kontakt- und Magengift: Wirkt sich auf Schädlinge durch direkten Kontakt oder Verschlucken aus.
    • Ovizid: Tötet Insekteneier und unterbricht den Lebenszyklus der Schädlinge.
  • Penetration: Wird schnell von den Blättern der Pflanze aufgenommen und hat eine systemähnliche Wirkung.

Zielschädlinge und -kulturen

Kulturpflanzen Ziel-Schädlinge Formulierung/Dosierung Methode der Anwendung
Baumwolle Baumwollkapselwürmer, Blattläuse, Milben 720 g/l EC: 100–200 ml/ha Blattspray
Gemüse Thripse, Raupen, Miniermotten 40% EC: 1–2 L/ha Blattspray
Obstbäume Blattläuse, Thripse, Fruchtwürmer 720 g/l EC: 100 ml/100 l Wasser Auf das Laub sprühen
Reis Zikaden, Stängelbohrer 40% EC: 1,5–2 L/ha Streuspray
Zierpflanzen Milben, Blattläuse, Miniermotten 5% EC: 50–100 ml/100 L Wasser Gleichmäßige Abdeckung

Formulierungen und Verpackungen

  • Einfach wirksame Formulierungen:
    • EC (Emulgierbares Konzentrat): 40% EC, 720 g/l EC (am häufigsten), 5% EC.
  • Kombinierte Formulierungen:
    • Profenofos + Cypermethrin (400 g/l + 40 g/l EC)
    • Profenofos + Emamectinbenzoat (15% + 0,5% EC)
    • Profenofos 15% + Emamectinbenzoat 0,5% EC
    • Profenofos 35% + Spirodiclofen 15% EC
  • Verpackung:
    • 1-Liter-, 5-Liter- und 20-Liter-Flaschen (EG-Formulierungen)
    • Großmengen: 200-l-Fässer, 1000-l-IBCs (für gewerbliche Bestellungen)

Hauptmerkmale und Vorteile

  1. Breitspektrum-Kontrolle: Wirksam gegen Blattläuse, Thripse, Weiße Fliegen, Milben und Schmetterlingslarven.
  2. Ovizide Aktivität: Reduziert Schädlingspopulationen durch gezielte Bekämpfung von Eiern, ideal für integriertes Schädlingsmanagement (IPM).
  3. Schnelle Aktion: Sichtbare Schädlingsbekämpfung innerhalb von 24–48 Stunden nach der Anwendung.
  4. Sicherheit von Kulturpflanzen: Geringe Phytotoxizität bei Verwendung in den empfohlenen Mengen; geeignet für empfindliche Pflanzen wie Baumwolle und Gemüse.
  5. Flexibler Einsatz: Kompatibel mit Tankmischungen (z. B. mit Pyrethroiden für eine verbesserte Wirksamkeit).

Leitlinien für die Bewerbung

  • Timing:
    • Wenden Sie es in frühen Befallsstadien an, um eine Populationsexplosion zu verhindern.
    • Bei Baumwollkapselwürmern während der Eiablage und im Larvenstadium sprühen.
  • Mischen:
    • Je nach Kulturpflanze und Schädling mit Wasser verdünnen (z. B. 100 ml 720 g/l EC pro 100 l Wasser für Gemüse).
    • Vermeiden Sie die Mischung mit alkalischen Pestiziden oder Düngemitteln.
  • Hinweise zur Umwelt:
    • Giftig für Fische und Wasserlebewesen; 100 Meter Abstand von Gewässern halten.
    • Mäßige Bodenbeständigkeit (Halbwertszeit: 1–2 Wochen); Überdosierung im Fruchtfolgeanbau vermeiden.

Sicherheit und Handhabung

  • Persönlicher Schutz: Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutzmaske tragen; Hautkontakt und Einatmen vermeiden.
  • Lagerung: Kühl und trocken lagern; von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Wärmequellen fernhalten.
  • Vorsichtsmaßnahmen:
    • Giftig für Bienen; Spritzen während der Blütezeit vermeiden.
    • Entsorgen Sie leere Behälter ordnungsgemäß und verunreinigen Sie keine Wasserquellen.

Regulatorische und technische Hinweise

  • IRAC-Gruppe: 1B (Organophosphate); abwechselnd mit anderen Wirkmechanismen (z. B. Pyrethroiden, Neonicotinoiden) anwenden, um Resistenzen vorzubeugen.
  • Rückstand Grenzwerte: Entspricht den EU-MRLs (z. B. 0,05–0,5 mg/kg für Obst/Gemüse) und den USDA-Standards.

 

Profenofos FAQ

  1. Was ist Profenofos?
    • Profenofos ist ein Organophosphat-Insektizid und Akarizid. Seine chemische Bezeichnung lautet (RS)-(O-4-Brom-2-Chlorphenyl-O-Ethyl-S-Propyl-Phosphorothioat) mit der Summenformel C₁₁H₁₅BrClO₃PS und einem Molekulargewicht von 373,63 g/mol. Es wird zur Bekämpfung einer Vielzahl von Schädlingen, insbesondere beißender und saugender Insekten sowie Milben in verschiedenen Kulturpflanzen eingesetzt.
  2. Wie wirkt Profenofos?
    • Es hemmt die Acetylcholinesterase bei Insekten. Werden Insekten Profenofos ausgesetzt, kommt es aufgrund der Hemmung der Acetylcholinesterase zur Anreicherung des Neurotransmitters Acetylcholin. Dies führt zu einer anhaltenden Nervenaktivität, die wiederum Lähmungen und schließlich den Tod der Insekten verursacht. Es wirkt kontakt-, magen- und ovizid. Es kann auch in Pflanzenblätter eindringen und hat eine translaminare Wirkung.
  3. Welche Schädlinge bekämpft Profenofos?
    • Es wirkt gegen Schädlinge wie Blattläuse, Lyguswanzen, Baumwollkapselbohrer, Tabakknospenbohrer, Blattspinner, Baumwollblatt-Zähneknöterich, Rübenheerwurm, Weiße Fliege (Unterdrückung), Spinnmilben und Raupen. Es wird häufig bei Nutzpflanzen wie Baumwolle, Mais, Tabak, Zuckerrüben, Sojabohnen, Kartoffeln und Zierpflanzen wie Jasmin eingesetzt.
  4. Was sind die üblichen Formulierungen von Profenofos?
    • Zu den gängigen Einzelwirkstoff-Formulierungen gehören emulgierbare Konzentrate (EC) wie 40% EC, 720 g/l EC und 5% EC. Es gibt auch kombinierte Formulierungen wie Profenofos + Cypermethrin (400 g/l + 40 g/l EC) und Profenofos + Emamectinbenzoat (15% + 0,5% EC).
  5. Wie ist Profenofos anzuwenden?
    • Bei der Blattanwendung variiert die Dosierung je nach Kulturpflanze und Schädling. Beispielsweise können bei Baumwolle 100–200 ml/ha 720 g/l EC verwendet werden; bei Gemüse können 1–2 l/ha 40% EC eingesetzt werden. Die Verdünnung mit Wasser sollte gemäß der empfohlenen Menge erfolgen. Die Anwendung sollte im Frühstadium des Befalls erfolgen. Vermeiden Sie die Mischung mit alkalischen Pestiziden oder Düngemitteln.
  6. Ist Profenofos sicher für nützliche Insekten?
    • Profenofos ist giftig für Bienen. Zum Schutz der Bienen ist es wichtig, das Besprühen während der Blütezeit von Nutzpflanzen zu vermeiden. Die Auswirkungen auf andere nützliche Insekten variieren, aber im Allgemeinen kann es als Organophosphat bei unsachgemäßer Anwendung auch für Nichtzielinsekten schädlich sein.
  7. Welche Sicherheitsvorkehrungen sind bei der Anwendung von Profenofos zu treffen?
    • Persönlicher Schutz: Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutzmaske tragen. Hautkontakt und Einatmen vermeiden.
    • Umwelt und Sicherheit: Giftig für Fische und Wasserlebewesen. Mindestens 100 Meter Abstand zu Gewässern halten. Sprühen bei Wind vermeiden, um Abdrift zu vermeiden.
    • Lagerung: Kühl und trocken lagern, entfernt von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Wärmequellen.
    • Entsorgung: Leere Behälter ordnungsgemäß entsorgen; Wasserquellen nicht verunreinigen.
  8. Was sind die Symptome einer Profenofos-Vergiftung?
    • Eine akute Vergiftung kann innerhalb von 12 Stunden nach der Exposition auftreten, insbesondere bei Einnahme. Leichte Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, übermäßiges Schwitzen, Schwäche, Engegefühl in der Brust, verschwommenes Sehen und Appetitlosigkeit. In schwereren Fällen können sich die Symptome zu Atembeschwerden, Muskelzittern, stecknadelkopfgroßen Pupillen, geistiger Verwirrung, unsicherem Gang, starkem Schwitzen, Speichelfluss, Bauchschmerzen, Durchfall, Koma, Krämpfen und Atemlähmung entwickeln.
  9. Wie behandelt man eine Profenofos-Vergiftung?
    • Bei Einatmen den Patienten in einen gut belüfteten Bereich bringen. Bei Haut- oder Augenkontakt mindestens 15 Minuten lang mit viel Wasser spülen. Bei Verschlucken Erbrechen herbeiführen (nur bei bewusstem Patienten) und anschließend Magenspülung und Katharsis durchführen. Atropin und Pralidoxim können zur Behandlung eingesetzt werden, Morphin, Theophyllin, Phenothiazine und Reserpin sollten hingegen vermieden werden.
  10. Was ist das Vorernteintervall (PHI) für Profenofos?
  • Die Vorerntezeit variiert je nach Kulturpflanze. Generell ist es wichtig, die Anweisungen auf dem Etikett zu befolgen. Bei manchen Kulturpflanzen kann sie beispielsweise etwa 14 Tage betragen, dies kann jedoch variieren. Überprüfen Sie stets das Produktetikett auf den spezifischen PHI der zu behandelnden Kulturpflanze, um die Einhaltung der Lebensmittelsicherheitsstandards zu gewährleisten.
  1. Kann Profenofos im ökologischen Landbau eingesetzt werden?
  • Profenofos ist nicht für den Einsatz im ökologischen Landbau zugelassen, da es sich um ein synthetisches Organophosphat-Pestizid handelt. Der ökologische Landbau erfordert in der Regel den Einsatz natürlicher und zugelassener Methoden zur biologischen Schädlingsbekämpfung.
  1. Wie kann man mit einer Resistenz gegen Profenofos umgehen?
  • Da Profenofos zur IRAC-Gruppe 1B (Organophosphate) gehört, ist es wichtig, es mit Pestiziden anderer Wirkmechanismen wie Pyrethroiden, Neonicotinoiden oder Insektiziden anderer chemischer Klassen abzuwechseln. Dies trägt dazu bei, die Entwicklung von Resistenzen in der Schädlingspopulation zu verhindern.
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