- Mechanismus: Hemmt die β-Tubulinsynthese in Pilzzellen und stört die Mikrotubulibildung während der Mitose → stoppt die Zellteilung und das Pilzwachstum.
- Systemische Aktivität: Wird von den Pflanzen aufgenommen und über das Xylem transportiert, wodurch sowohl behandeltes als auch neues Wachstum innerlich geschützt wird.
- Aktionsarten: Präventiv (blockiert die Sporenkeimung) und kurativ (zielt auf bestehende Infektionen ab).
Kulturpflanzen |
Zielkrankheiten |
Formulierung & Methode |
Dosierung |
Getreide (Weizen, Gerste) |
Rost, Blattfleckenkrankheit, Ährenfusarium |
Blattspray (50% WP/80% WDG) |
1,0–1,5 kg/ha |
Früchte (Äpfel, Trauben) |
Schorf, Anthraknose, Echter Mehltau |
Blattspray (50% SC) |
1,0–1,5 L/ha |
Gemüse |
Echter Mehltau, Falscher Mehltau, Krautfäule |
Blattspray (80% WP) |
0,8–1,2 kg/ha |
Zierpflanzen |
Blattflecken, Rost, Mehltau |
Blattspray (50% WP) |
0,5–1,0 kg/ha |
Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen) |
Anthraknose, Wurzelfäule, Brand |
Bodentränkung + Blattspray |
Variiert je nach Formulierung |
- Einfach wirksame Formulierungen:
- Benetzbares Pulver (WP): 50% WP, 80% WP (Blattspray für breite Abdeckung).
- Suspensionskonzentrat (SC): 50% SC (verbesserte Haftung für die Anwendung auf Blättern).
- Wasserdispergierbares Granulat (WDG): 80% WDG (ideal für die systemische Aufnahme).
- Kombinationsformulierungen:
- Carbendazim + Thiophanat-Methyl (35% + 46.5% WP)
- Carbendazim + Difenoconazol (50% + 5% WP)
- Carbendazim + Iprodion (15% + 5% SC)
- Breitspektrum-Wirkung: Bekämpft Ascomyceten, Basidiomyceten und Deuteromyceten (z. B. Botrytis, Fusarium, Alternaria).
- Systemischer Schutz: Langanhaltend (14–21 Tage Restwirkung) und schützt neues Wachstum.
- Flexibler Einsatz: Geeignet zur Saatgutbehandlung vor der Aussaat (z. B. Baumwollsetzlinge in einer Verdünnung von 1:100), zur Blattbesprühung und zur Lagerung nach der Ernte.
- Tankmischung Kompatibilität: Kann mit Insektiziden und Multi-Site-Fungiziden gemischt werden (alkalische Lösungen vermeiden).
- Vor-Ernte-Intervall (PHI): 14–21 Tage (z. B. 1500 g/ha gegen Weizenschorf mit 50% WP).
- Vorsichtsmaßnahmen:
- Tragen Sie PSA (Handschuhe, Schutzbrille, Maske), um Haut-/Augenkontakt oder Einatmen zu vermeiden.
- Giftig für Fische und Algen; außerhalb der Reichweite von Gewässern anwenden.
- Kühl und trocken lagern; von Nahrungsmitteln/Futtermitteln fernhalten.
- Auswirkungen auf die Umwelt: Mäßige Persistenz im Boden; Überdosierung vermeiden, um Resistenzen vorzubeugen.
- Einzelhandel: 500 g/1 kg Beutel (50% WP), 1 l Flaschen (50% SC).
- Kommerziell: 25-kg-Fässer (80% WP), 1000-l-IBCs (80% WDG).
- Benutzerdefiniert: OEM/ODM-Dienstleistungen für Markenetiketten und regionale Formulierungen.
- IRAC-Gruppe: 1 (Wirkmechanismus an einer einzigen Stelle) → abwechselnd mit Fungiziden der Gruppe M (z. B. Mancozeb) zur Resistenzkontrolle.
- Verwendung nach der Ernte: Zugelassen für Tauchbehandlungen zur Verlängerung der Haltbarkeit von Obst (z. B. Zitrusfrüchte, Bananen).
- Normen: Hergestellt in ISO 9001-zertifizierten Einrichtungen; entspricht den Qualitätsrichtlinien der FAO/WHO.
Carbendazim ist ein systemisches Fungizid aus der Gruppe der Benzimidazole. Seine chemische Formel lautet C₉H₉N₃O₂. Es hemmt die β-Tubulinsynthese in Pilzzellen. Während der Pilzmitose sind Mikrotubuli für die korrekte Chromosomenteilung entscheidend. Durch die Blockierung der β-Tubulinsynthese unterbricht Carbendazim die Mikrotubulibildung, was wiederum die Zellteilung und das Pilzwachstum stoppt. Es wird von Pflanzen aufgenommen und durch das Xylem transportiert. Diese systemische Wirkung schützt sowohl die behandelten Pflanzenteile als auch neue Triebe vor Pilzbefall. Es hat sowohl präventive als auch kurative Eigenschaften. Präventiv blockiert es die Sporenkeimung, kurativ bekämpft es bestehende Pilzinfektionen in der Pflanze.
Carbendazim wirkt breitbandig gegen eine Vielzahl von Pilzpathogenen. Bei Getreide wie Weizen und Gerste bekämpft es Rost, Blattfleckenkrankheit und Ährenfusarium. Bei Obst wie Äpfeln und Weintrauben wirkt es gegen Schorf, Anthraknose und Echten Mehltau. Bei Gemüse bekämpft es Echten Mehltau, Falschen Mehltau und Kraut- und Knollenfäule. Bei Zierpflanzen hilft es bei der Bekämpfung von Blattfleckenkrankheit, Rost und Echten Mehltau. Außerdem bekämpft es Anthraknose, Wurzelfäule und Kraut- und Knollenfäule bei Hülsenfrüchten wie Erbsen und Bohnen. Es wirkt gegen Ascomyceten, Basidiomyceten und Deuteromyceten, beispielsweise Pilze wie Botrytis, Fusarium und Alternaria.
Es kann für eine Vielzahl von Kulturpflanzen eingesetzt werden. Dazu gehören Getreide (Weizen, Gerste), Obst (Äpfel, Birnen, Trauben, Zitrusfrüchte, Bananen), Gemüse (Tomaten, Gurken, Melonen, Zwiebeln, Knoblauch), Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen) und Zierpflanzen (Rosen, Ziersträucher, Rasen). Es wird auch zur Saatgutbehandlung für einige Kulturpflanzen wie Baumwollsetzlinge verwendet.
Gängige Formulierungen mit einzelnen Wirkstoffen umfassen Spritzpulver (WP) wie 50% WP und 80% WP, die sich für Blattsprays eignen, um eine breite Abdeckung zu erzielen. Suspensionskonzentrat (SC) wie 50% SC bietet eine verbesserte Haftung bei Blattanwendungen. Wasserdispergierbare Granulate (WDG) wie 80% WDG eignen sich ideal für die systemische Aufnahme durch Pflanzen. Es gibt auch Kombinationsformulierungen, zum Beispiel Carbendazim + Thiophanat-Methyl (35% + 46.5% WP), Carbendazim + Difenoconazol (50% + 5% WP) und Carbendazim + Iprodion (15% + 5% SC). Diese Kombinationsprodukte erweitern das Spektrum der Krankheitsbekämpfung.
Bei Blattanwendungen sollte es entsprechend der empfohlenen Dosierung mit Wasser gemischt werden. Die Dosierung variiert je nach Kulturpflanze, Wachstumsstadium und Schwere der Krankheit. Im Allgemeinen kann die Dosierung für viele Kulturpflanzen zwischen 0,5 und 1,5 kg/ha für WP-Formulierungen liegen. Bei Weizen beispielsweise können zur Rostbekämpfung 1,0 – 1,5 kg/ha 50% WP oder 80% WDG verwendet werden. Es sollte gleichmäßig ausgebracht werden, um eine gute Abdeckung der Pflanzenoberflächen zu gewährleisten. Die Anwendung erfolgt am besten am frühen Morgen oder späten Abend, wenn die Temperatur kühl und die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Dadurch haftet das Fungizid besser und das Risiko der Verdunstung wird verringert. Es kann in einigen Fällen auch als Bodentränkung verwendet werden, insbesondere zur Bekämpfung von bodenbürtigen Krankheiten. Bei der Verwendung als Saatgutbehandlung kann das Saatgut behandelt werden, indem es in einer Carbendazim-Lösung eingeweicht oder mit einem carbendazimhaltigen Pulver beschichtet wird.
Carbendazim kann mit vielen Insektiziden und einigen Fungiziden gemischt werden. Es sollte jedoch nicht mit alkalischen Substanzen gemischt werden, da es unter sauren Bedingungen stabiler ist. Bei der Tankmischung mit anderen Fungiziden ist zu beachten, dass Carbendazim einen Wirkmechanismus an einer einzelnen Stelle (IRAC-Gruppe 1) hat. Daher ist es vorteilhaft, es mit Fungiziden mit mehreren Stellen wie Mancozeb zu mischen. Diese Kombination kann helfen, die Resistenzentwicklung zu kontrollieren. Prüfen Sie jedoch immer zuerst die Verträglichkeit der einzelnen Produkte in einer kleinen Testcharge, um sicherzustellen, dass keine physikalischen oder chemischen Reaktionen auftreten, die die Wirksamkeit beeinträchtigen könnten, wie z. B. die Bildung von Niederschlägen.
Für die Sicherheit der Menschen:
- Tragen Sie persönliche Schutzausrüstung (PSA), einschließlich Handschuhe, Schutzbrille und Maske, um Haut- und Augenkontakt sowie das Einatmen zu vermeiden. Carbendazim kann über die Haut aufgenommen werden und beim Einatmen Atemwegsreizungen verursachen.
- Verschlucken vermeiden. Bei versehentlichem Verschlucken sofort einen Arzt aufsuchen.
Für die Umweltsicherheit:
- Es ist giftig für Fische und Algen. Vermeiden Sie daher die Anwendung in der Nähe von Gewässern, um Abfluss und Kontamination aquatischer Ökosysteme zu verhindern.
- Carbendazim ist im Boden mäßig persistent. Übermäßiger Einsatz kann zur Ansammlung von Rückständen im Boden führen, die Bodenmikroorganismen beeinträchtigen und möglicherweise zur Resistenzentwicklung bei Pilzpopulationen führen können.
Lagerung:
- Bewahren Sie Carbendazim kühl und trocken, fern von Lebensmitteln, Futtermitteln und Wärmequellen auf. Halten Sie die Behälter dicht verschlossen, um Feuchtigkeitsaufnahme zu vermeiden, die die Wirksamkeit des Produkts beeinträchtigen könnte.
Die Vorerntezeit variiert je nach Kulturpflanze. Sie beträgt in der Regel 14 bis 21 Tage. Beispielsweise beträgt die PHI bei der Bekämpfung von Weizenschorf mit einer 50% WP-Formulierung in einer Dosierung von 1500 g/ha typischerweise 14 bis 21 Tage. Die genaue Einhaltung der Etikettenhinweise für jede Kulturpflanze ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Rückstandsgehalte der geernteten Produkte innerhalb der zulässigen Grenzwerte der Lebensmittelsicherheitsvorschriften liegen. Dies trägt dazu bei, zu verhindern, dass übermäßige Carbendazim-Rückstände in die Nahrungskette gelangen.
Carbendazim wirkt nur an einer Stelle (IRAC-Gruppe 1). Das bedeutet, dass Pilze bei wiederholter Anwendung ohne entsprechenden Wechsel relativ leicht Resistenzen entwickeln können. Um Resistenzen zu kontrollieren, wird dringend empfohlen, die Anwendung mit Fungiziden unterschiedlicher Wirkgruppen abzuwechseln. Beispielsweise kann der Wechsel mit Fungiziden mit mehreren Wirkstellen wie Mancozeb (IRAC-Gruppe M) eine wirksame Strategie sein. Fungizide mit mehreren Wirkstellen wirken auf mehrere Ziele innerhalb der Pilzzelle und erschweren so die Resistenzentwicklung. Zusätzlich kann die Tankmischung von Carbendazim mit Fungiziden unterschiedlicher Wirkweise die Resistenzentwicklung verzögern.
Carbendazim ist ein synthetisches chemisches Fungizid und im ökologischen Landbau grundsätzlich nicht zugelassen. Der ökologische Landbau legt Wert auf natürliche, nicht-synthetische Methoden zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung. Stattdessen können Biobauern alternative Produkte wie kupferbasierte Fungizide (mit entsprechenden Einschränkungen aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Kupferanreicherung) oder schwefelbasierte Fungizide verwenden. Diese Alternativen haben im Vergleich zu Carbendazim andere Wirkungsweisen und Umweltauswirkungen. Prüfen Sie stets die spezifischen Bio-Zertifizierungsanforderungen Ihrer Region, da diese möglicherweise detaillierte Richtlinien zu zugelassenen und verbotenen Substanzen enthalten.
Bei sachgemäßer Lagerung an einem kühlen, trockenen Ort ohne Sonnenlicht und Feuchtigkeit ist Carbendazim in der Regel 2–3 Jahre haltbar. Die richtigen Lagerbedingungen sind entscheidend für die Wirksamkeit. Ist das Produkt über längere Zeit Hitze, Feuchtigkeit oder Sonnenlicht ausgesetzt, kann es schneller zerfallen, was seine Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Pilzerkrankungen verringert.
Anzeichen für Phytotoxizität können Blattbrand sein, bei dem das Blattgewebe braune, verbrannt aussehende Stellen aufweist. Auch Chlorose, also eine Gelbfärbung der Blätter, kann auftreten und auf eine Störung der normalen physiologischen Prozesse der Pflanze hinweisen. Wachstumsstörungen sind ein weiteres mögliches Anzeichen, wenn die Pflanze nicht die erwartete Größe oder Geschwindigkeit erreicht. Diese Symptome treten häufiger bei empfindlichen Pflanzensorten, bei übermäßiger Anwendung von Carbendazim oder unter bestimmten Umweltbedingungen wie hohen Temperaturen oder starker Sonneneinstrahlung auf. Bei Verdacht auf Phytotoxizität ist es ratsam, die Anwendung des Produkts sofort einzustellen und einen Agrarexperten zu konsultieren, um Ratschläge zur Schadensminderung zu erhalten.