- Aktiver Wirkstoff: Propiconazol (CAS-Nr. 60207-90-1)
- Molekulare Formel: C₁₅H₁₇Cl₂N₃O₂
- Wirkungsweise: Hemmt CYP51 (Sterol-14α-Demethylase) und blockiert die Ergosterolsynthese in Pilzzellmembranen.
- Formulierung: 250 g/l EC (emulgierbares Konzentrat)
- Physischer Zustand: Gelbe bis braune Flüssigkeit
- Löslichkeit: 100 ppm in Wasser; löslich in Aceton, Xylol
- Dampfdruck: 4,0×10⁻⁸ mmHg bei 25°C
- pH-Bereich: 5,0–8,0 (stabil unter neutralen bis leicht sauren Bedingungen)
- Systemische Aufnahme: Wird über Blätter und Wurzeln aufgenommen und gelangt über das Xylem in unbehandeltes Gewebe.
- Zielstörung: Bindet an das Enzym CYP51 und verhindert die Demethylierung von Lanosterol zu Ergosterol.
- Kollaps der Zellmembran: Geschwächte Membranen führen zum Austreten von Zellinhalt und zum Absterben des Pilzes.
- Symptomkontrolle: Stoppt das Myzelwachstum, die Sporenproduktion und das Fortschreiten der Krankheit innerhalb von 24–48 Stunden.
Kulturpflanzen |
Zielkrankheiten |
Dosierung (L/ha) |
Timing |
Weizen |
Blattrost, Echter Mehltau |
0,5–1,0 |
Fahnenblattaustrieb |
Gerste |
Netzfleckenkrankheit, Verbrühung |
0,4–0,8 |
Bestockung zur Stängelverlängerung |
Reis |
Scheidenfäule, Brand |
0,6–1,2 |
Bootphase |
Weintrauben |
Echter Mehltau, Schwarzfäule |
0,8–1,5 |
Vorblüte bis Veraison |
Rollrasen |
Brauner Fleck, Dollarfleck |
0,3–0,6 |
Bei den ersten Anzeichen einer Krankheit |
- Wasservolumen: 200–400 l/ha für Blattsprays; achten Sie auf eine gründliche Abdeckung.
- Adjuvantien: Fügen Sie nichtionisches Tensid (0,25% v/v) hinzu, um die Blattpenetration zu verbessern.
- Regenfestigkeit: 4–6 Stunden nach der Anwendung.
- Mix-Kompatibilität: Tankmischung mit Mancozeb oder Chlorothalonil für eine breitere Kontrolle.
- Breitspektrum-Kontrolle: Wirksam gegen über 30 Krankheitserreger, einschließlich Rost, Mehltau und Pflanzenkrankheiten.
- Systemischer Schutz: Bewegt sich durch die Pflanze und schützt neues Wachstum.
- Restliche Aktivität: 14–21 Tage Unterdrückung der Krankheit, Reduzierung der Anwendungshäufigkeit.
- Sicherheit von Kulturpflanzen: Selektiv in Getreide, Obst und Rasen bei Verwendung in den angegebenen Mengen.
- Widerstandsmanagement: Wechseln Sie mit Strobilurinen (z. B. Azoxystrobin) oder SDHIs (z. B. Boscalid) ab, um die Resistenzentwicklung zu verzögern.
- Toxizität:
- Geringe Säugetiertoxizität (LD₅₀ > 2000 mg/kg); gesundheitsschädlich beim Einatmen.
- Mäßig giftig für Fische (LC₅₀ 2–5 mg/l); Wasserabfluss vermeiden.
- Umweltschicksal:
- Halbwertszeit im Boden: 28–60 Tage (Abbau durch mikrobielle Aktivität).
- Geringe Flüchtigkeit; minimales Risiko der Dampfabdrift.
- Standard: 1 l, 5 l, 20 l COEX-Behälter.
- Benutzerdefiniert: Private Labeling für Händler verfügbar.
Ja, in den meisten Fällen. Propiconazol wird häufig mit Pyrethroiden (z. B. Deltamethrin), Neonicotinoiden (z. B.
Imidacloprid) oder Organophosphate (z. B.
Chlorpyrifos) zur kombinierten Krankheits- und Schädlingsbekämpfung. Überprüfen Sie immer die Etiketten auf spezifische Kompatibilitätsangaben.
Mit Vorsicht. Vermeiden Sie die Mischung mit stark sauren Herbiziden (z. B.
Glyphosat in sauren Formulierungen) oder alkalische Herbizide (zB
2,4-D Salze), die zu Abbau oder Phytotoxizität führen können. Testen Sie kleine Chargen vor der vollständigen Anwendung.
Ja, und es wird oft zur Resistenzbekämpfung empfohlen. Zu den kompatiblen Fungiziden gehören:
- Chlorthalonil (Schutzmittel)
- Azoxystrobin (Strobilurin)
- Mancozeb (Dithiocarbamat)
Durch die Mischung systemischer (Propiconazol) und schützender Fungizide lässt sich die Krankheitskontrolle verbessern.
Inkompatible Mischungen können Folgendes verursachen:
- Verminderte Wirksamkeit (z. B. Abbau von Propiconazol unter alkalischen Bedingungen)
- Physikalische Trennung (Niederschlag, Ölschichten)
- Pflanzenschäden (Phytotoxizität durch Wechselwirkungen der Formulierung)
- Geben Sie 100 ml Wasser in einen durchsichtigen Behälter.
- Geben Sie jedes Pestizid in der angegebenen Menge hinzu.
- Umrühren und 30 Minuten lang beobachten. Nicht verwenden, wenn:
- Es bilden sich Trübungen, Flocken oder Öltröpfchen.
- Es kommt zu übermäßiger Schaumbildung oder Viskositätsänderungen.
- Füllen Sie den Tank zu 1/3 mit Wasser.
- Fügen Sie wasserlösliche Produkte hinzu (z. B. Düngemittel).
- Fügen Sie benetzbare Pulver (WP) hinzu.
- Suspensionen hinzufügen (SC).
- Emulgierbare Konzentrate (EC, einschließlich Propiconazol) hinzufügen.
- Fügen Sie Adjuvantien zuletzt hinzu.
- Füllen Sie den restlichen Tank mit Wasser und schütteln Sie ihn.
Ja, mit wasserlöslichen Düngemitteln (z. B. NPK, Mikronährstoffe). Vermeiden Sie hochkonzentrierte Düngemittel, da diese das Risiko von Blattverbrennungen erhöhen können. Testen Sie vorher die Verträglichkeit.
- Vermeiden Sie Mineralöle in hohen Konzentrationen.
- Überprüfen Sie das HLB-Gleichgewicht (hydrophiles-lipophiles Gleichgewicht) der Tenside. Inkompatible HLB-Werte können zum Zerfall der Emulsion führen.
- Nicht registrierte Adjuvantien (z. B. selbstgemachte Öle) werden nicht empfohlen.
Im Allgemeinen nicht, sofern kompatibel. Einige schützende Fungizide (z. B. Mancozeb) können jedoch die systemische Bewegung von Propiconazol leicht reduzieren. Halten Sie die auf dem Etikett angegebenen Mengen ein, um eine optimale Residualkontrolle (14–21 Tage) zu gewährleisten.
Gehen Sie vorsichtig vor. Chemische Fungizide wie Propiconazol können die Wirksamkeit biologischer Wirkstoffe verringern. Wenden Sie die biologischen Wirkstoffe bei Bedarf separat oder im Abstand von mindestens 7 Tagen an.
Ja. Propiconazol ist bei pH-Werten von 5–8 stabil. Alkalische Mischungen (pH-Wert > 8) zersetzen den Wirkstoff, während stark saure Mischungen (pH-Wert < 5) die Formulierung instabil machen können. Testen Sie den pH-Wert der Mischung mit Lackmuspapier.
Ja. Zum Beispiel:
- Vermeiden Sie bei Weintrauben die Mischung mit bestimmten Fungiziden auf Schwefelbasis.
- Achten Sie bei Rasenflächen darauf, dass die Mischung bei heißem Wetter nicht zu einer erhöhten Belastung führt.
Beachten Sie immer die erntespezifischen Richtlinien auf dem Etikett.
Nein. Bereiten Sie nur die Menge vor, die Sie sofort anwenden möchten. Die meisten Mischungen sind nach 24 Stunden instabil und die Wirksamkeit kann nachlassen.
- Beenden Sie die Anwendung sofort.
- Spülen Sie die Pflanzen mit sauberem Wasser ab, um überschüssige Rückstände zu entfernen.
- Wenden Sie sich zur Schadensbewertung an einen örtlichen Agronomen oder Beratungsdienst.
Ja. Vermeiden Sie die Kombination von Triazolen (z. B. Propiconazol + Tebuconazol), da diese die gleiche Wirkungsweise haben. Wechseln Sie mit verschiedenen Wirkstoffklassen (z. B. Strobilurinen) ab, um Resistenzen entgegenzuwirken.
Ja. Zum Beispiel:
- In der EU müssen Mischungen den MRL-Vorschriften entsprechen.
- In den USA verlangen einige staatliche Behörden für bestimmte Kombinationen eine Vorabgenehmigung.
Wenden Sie sich bezüglich der Einhaltung an die örtlichen Landwirtschaftsbehörden.
Ja, verwenden Sie jedoch ein nichtionisches Tensid in einer Konzentration von 0,251 TP3T v/v (wie angegeben). Zu viel Tensid kann das Risiko von Blattverbrennungen erhöhen, insbesondere bei empfindlichen Pflanzen (z. B. jungen Setzlingen).
Kupferpräparate sind oft alkalisch, was zu einer Zersetzung von Propiconazol führen kann. Vermeiden Sie eine Vermischung. Wenden Sie Kupferpräparate und Propiconazol gegebenenfalls im Abstand von 7–10 Tagen an.
Ja. Der PHI wird anhand des längsten PHI aller Produkte in der Mischung bestimmt. Wenn beispielsweise Propiconazol einen PHI von 30 Tagen und ein Insektizid einen PHI von 14 Tagen hat, beträgt der PHI der Mischung 30 Tage.
- Produktkennzeichnungen (Primärquelle).
- Technische Bulletins des Herstellers.
- Lokale Beratungsdienste (z. B. USDA Extension in den USA).
- Agronomische Berater, die auf Ihre Region und Ernte spezialisiert sind.