Dicamba 480 g/l SL: Selektives Breitblattherbizid für Anbausysteme

Dicamba 480 g/l SL (lösliche Flüssigkeit) ist ein systemisches Selektivherbizid mit 480 Gramm Wirkstoff pro Liter zur Nachauflaufbekämpfung von breitblättrigem Unkraut in Getreidekulturen, Weiden und anderen Anbauflächen. Es gehört zur Familie der Benzoesäureherbizide und wirkt als synthetisches Auxin, stört die Pflanzenwachstumsregulation und verursacht irreversible Schäden an den Zielunkräutern. Die SL-Formulierung bietet eine hohe Wasserlöslichkeit und gleichmäßige Blattabsorption und ist daher ein fester Bestandteil integrierter Unkrautbekämpfungsprogramme.

Wirkstoff und chemische Eigenschaften

  • Chemischer Name: Dicamba (3,6-Dichlor-2-methoxybenzoesäure)
  • CAS-Nummer: 1918-00-9
  • Molekulare Formel: C₈H₆Cl₂O₃
  • Formulierungstyp: Lösliche Flüssigkeit (SL)
  • Physikalische Eigenschaften: Klare bis hellbraune Flüssigkeit, wasserlöslich (2,4 g/l bei 25 °C), pH 5,5–7,0, Dichte 1,05–1,10 g/cm³.

Wirkungsweise

  1. Blatt- und Wurzelaufnahme:
    • Wird von den Blättern über die Stomata und von den Wurzeln aufgenommen und durch Xylem und Phloem in das Meristemgewebe transportiert.
  1. Auxin-nachahmende Aktivität:
    • Stört die Zellteilung und das Zellwachstum und verursacht abnormales Wachstum (verdrehte Stängel, becherförmige Blätter, verkümmerte Wurzeln).
  1. Symptomverlauf:
    • 2–3 Tage: Blattkräuselung und Chlorose
    • 5–7 Tage: Stammbrüchigkeit und Gefäßkollaps
    • 7–14 Tage: Vollständige Unkrautnekrose

Zielpflanzen und Unkraut

Kulturpflanzen
Kontrolliertes Unkraut
Weizen/Gerste
Weißer Gänsefuß, Amarant, Wilder Senf
Weiden
Löwenzahn, Ampfer, Hahnenfuß
Nicht-Kulturlandschaften
Distel, Giftefeu, Kudzu
Gentechnisch veränderte Pflanzen
Dicamba-tolerante Sojabohnen, Baumwolle (z. B. Xtend®-Systeme)

Dosierungs- und Anwendungshinweise

Erntespezifische Empfehlungen

Kulturpflanzen
Dosierung (g ai/ha)
Zeitplan für die Anwendung
Methode & Tipps
Winterweizen
120–180 (250–375 ml 480 g/l SL)
2–4-Blatt-Stadium von Unkräutern (nach dem Auflaufen)
Mit 200–300 l Wasser/ha besprühen; bei trockenen Bedingungen 0,251 TP3T v/v nichtionisches Tensid hinzufügen.
Weiden
150–240 (312–500 ml, 480 g/l SL)
Frühes Blütestadium von Unkräutern (Frühjahr/Sommer)
Punktuelle oder breitflächige Behandlung; vermeiden Sie das Besprühen von Weiden mit Leguminosen-Vorkommen.
Dicamba-tolerante Sojabohnen
90–150 (187–312 ml 480 g/l SL)
Unkraut im 2–4-Blattstadium (nach dem Auflaufen)
Mit abdriftmindernden Düsen verwenden; bei Windgeschwindigkeiten < 16 km/h anwenden.
Nicht-Kulturlandschaften
240–360 (500–750 ml, 480 g/l SL)
Aktives Unkrautwachstum (Frühling–Herbst)
Zur Bekämpfung mehrjähriger Unkräuter mit Glyphosat mischen; während der Anwendung persönliche Schutzausrüstung tragen.

Wichtige Anwendungspraktiken

  • Driftmanagement:
Verwenden Sie Niederdruckdüsen (20–40 PSI) und vermeiden Sie die Anwendung bei Windgeschwindigkeiten über 10 km/h, um Schäden an empfindlichen Pflanzen (z. B. Gemüse, Weintrauben) zu vermeiden.
  • Tankmischungen:
    • Mit Glyphosat zur nicht-selektiven Bekämpfung auf Brachflächen
    • Mit 2,4-D zur verstärkten Breitblattunterdrückung in Getreide
  • pH-Einstellung:
Halten Sie den pH-Wert der Sprühlösung bei 5,5–7,0, um einen Abbau des Herbizids zu verhindern. Fügen Sie bei Bedarf Puffermittel hinzu.

SEO-optimierte Hauptfunktionen

  1. Breitspektrum-Wirkung:
Bekämpft über 100 breitblättrige Arten, darunter auch resistente Biotypen (z. B. Palmer-Amaranth).
  1. Systemische und schnelle Wirkung:
Sichtbare Symptome innerhalb von 48 Stunden; verlagert sich in die Wurzeln und vernichtet so mehrjähriges Unkraut.
  1. Kompatibilität gentechnisch veränderter Pflanzen:
Sicher für die Verwendung in Dicamba-toleranten (Xtend®) Sojabohnen und Baumwolle, was die Anwendungsflexibilität erweitert.
  1. Niedriges Rückstandsprofil:
Die Halbwertszeit im Boden beträgt 1–7 Tage (aerobe Bedingungen), was eine frühzeitige Fruchtfolge mit empfindlichen Pflanzen ermöglicht.
  1. Kostengünstig:
Niedrige Aufwandmengen (90–360 g ai/ha) senken die Inputkosten und sorgen gleichzeitig für eine hohe Wirksamkeit bei der Unkrautbekämpfung.

Hinweise zu Sicherheit und Umwelt

  • Toxizität:
    • Geringe Säugetiertoxizität (LD₅₀ > 2000 mg/kg Ratte); mäßiges Risiko für Fische (LC₅₀ 1–10 mg/L).
  • Vorsichtsmaßnahmen für die Umwelt:
    • Halten Sie einen Abstand von 100 m zu Gewässern ein und vermeiden Sie das Besprühen von Feuchtgebieten.
    • Abdrift kann nicht zur Zielgruppe gehörende breitblättrige Pflanzen (z. B. Bäume, Gärten) schädigen.
  • Fruchtfolge:
    • Warten Sie 30 Tage, bevor Sie empfindliche Pflanzen (z. B. Rüben, Spinat) anbauen. Bei Getreide ist die Aussaat nach 14 Tagen unbedenklich.
  • Lagerung:
Bei 5–30 °C, getrennt von Nahrungsmitteln/Futtermitteln lagern; Behälter verschlossen halten, um Verdunstung zu vermeiden.

Verpackung und Konformität

  • Standardpakete: 1-l-, 5-l- und 20-l-HDPE-Behälter mit UV-Schutzetiketten.
  • Regulatorischer Status:
    • Registriert in den USA (EPA), Kanada, der EU und wichtigen Anbaugebieten.
  • Haltbarkeitsdauer: 3 Jahre unter empfohlenen Lagerbedingungen.

SEO-fokussierte FAQ

  • Welches Unkraut bekämpft Dicamba 480 g/l SL?
Wirksam gegen breitblättrige Unkräuter wie Weißer Gänsefuß, Löwenzahn, Disteln und Amarant.
  • Kann es in Sojabohnen verwendet werden?
Ja, in Dicamba-toleranten (Xtend®) Sorten; in konventionellen Sojabohnen wegen des Risikos der Phytotoxizität vermeiden.
  • Was ist das Vorernteintervall (PHI)?
    • Weizen/Gerste: 45 Tage
    • Weiden: Keine PHI (Nicht-Lebensmittelnutzung)
    • Sojabohnen: 60 Tage
  • Wie bewältigt man die Drift während der Anwendung?
Verwenden Sie abdriftmindernde Düsen, wenden Sie das Düngemittel bei niedrigen Windgeschwindigkeiten an und halten Sie Pufferzonen zu empfindlichen Bereichen ein.
  • Ist Dicamba 480 g/l SL mit anderen Herbiziden kompatibel?
Ja, aber machen Sie zuerst einen Glastest. Gängige Mischungen enthalten Glyphosat, 2,4-D und Metribuzin.

Leistungsdaten vor Ort

  • Sojabohnenversuche im Mittleren Westen der USA:
120 g ai/ha + mit Driftmittel kontrollierter 95% Palmer-Amaranth, wodurch der Ertrag um 1,5 t/ha gesteigert wurde.
  • Weizenversuche in Australien:
180 g ai/ha unterdrückten den Weißen Gänsefuß durch 92% und verbesserten so die Kornqualität und den Proteingehalt.

Rückstand Grenzwerte

Kulturpflanzen
Rückstandshöchstgehalt (mg/kg)
Regulierungsregion
Weizen/Gerste
0.05
EU, Codex Alimentarius
Sojabohnen
0.1
EPA, Kanada
Weiden
N / A
Nicht-Lebensmittelverwendung
Detaillierte Anwendungsleitfäden oder regionale regulatorische Unterstützung erhalten Sie von unseren Agrarspezialisten, die Ihnen maßgeschneiderte Empfehlungen geben.
de_DEGerman

Senden Sie Ihre AgroCHEMICAL-Anfrage