Diuron ist ein selektives Herbizid aus der Harnstofffamilie, das das Photosystem II (PSII) in Pflanzen hemmt, den Elektronentransport blockiert und die Photosynthese stört. Dies führt zu Chlorose, Nekrose und zum Absterben der Zielunkräuter. Es wirkt sowohl vor dem Auflaufen (Aufnahme durch die Wurzeln) als auch nach dem Auflaufen (Aufnahme durch die Blätter).
Wichtige Formulierungen schließen EC und SP aus und konzentrieren sich auf:
- 80% WP (Spritzpulver): Wasserlösliches Pulver zum Sprühen.
- 500 g/l SC (Suspensionskonzentrat): Stabile Flüssigkeitssuspension für gleichmäßige Deckung.
Diuron ist zugelassen für:
- Reihenkulturen: Baumwolle, Zuckerrohr, Kartoffeln.
- Mehrjährige Kulturen: Zitrusplantagen, Weinberge.
- Nicht landwirtschaftlich genutzte Flächen: Eisenbahnen, Industriegelände, Straßen.
- Einjährige Gräser: Fingerhirse, Hühnerhirse, Fuchsschwanz, grüner Fuchsschwanz.
- Breitblättriges Unkraut: Pigweed, Lammviertel, Samtblatt, Amaranth.
- Eingeschränkte mehrjährige Bekämpfung: Unterdrückt Winden und Acker-Kratzdistel.
- Baumwolle: 1,0–2,0 kg ai/ha (80% WP) vor dem Auflaufen.
- Zuckerrohr: 1,5–3,0 kg ai/ha (500 g/l SC) nach dem Auflaufen.
- Kartoffeln: 0,5–1,0 kg ai/ha (80% WP) vor dem Auflaufen.
Ja. Die Nachauflaufanwendung zielt auf junge Unkräuter (2–4 Blattstadium) ab. Die Zugabe eines nichtionischen Tensids (0,25% v/v) verbessert die Blattaufnahme.
Diuron hat eine Halbwertszeit im Boden von 30–90 Tagen und bietet eine dauerhafte Unkrautbekämpfung von 2–3 Monaten. Die Wirksamkeit ist in alkalischen Böden (pH > 7) länger und in sauren Böden kürzer.
Bei Anwendung in den angegebenen Mengen wirkt Diuron gezielt auf Baumwolle, Zuckerrohr und Kartoffeln. Vermeiden Sie den Kontakt mit dem Laub der Pflanzen während der Nachauflaufanwendung, um vorübergehende Chlorose zu minimieren.
- Aquatische Toxizität: Hochgiftig für Fische und Algen; 100 m Abstand zu Gewässern einhalten.
- Bodenmobilität: Mäßiges Auswaschungspotenzial in sandigen Böden, stellt eine Gefahr für das Grundwasser dar.
- Degradierung: Zersetzt sich durch mikrobielle Einwirkung und Photolyse.
- HRAC-Gruppe 7: Wechseln Sie mit Gruppe 15 (z. B. S-Metolachlor) oder Gruppe 2 (z. B. Chlorimuron-ethyl).
- Tankmischungen: Kombination mit Herbiziden unterschiedlicher Wirkungsweise (z. B. Diuron + Glyphosat).
- Baumwolle: 60 Tage
- Zuckerrohr: 90 Tage
- Kartoffeln: 120 Tage
Informationen zu regionsspezifischen PHI-Richtlinien finden Sie in den örtlichen Vorschriften.
Nein. Diuron ist ein synthetisches Herbizid, das in biologischen Systemen verboten ist. Biologische Alternativen sind Mulchen oder mechanisches Jäten.
- Tragen Sie PSA: Handschuhe, Schutzbrille, lange Ärmel.
- Einatmen und Hautkontakt vermeiden.
- An einem kühlen, trockenen Ort, entfernt von Nahrungsmittel- und Wasserquellen, aufbewahren.
- Einatmen: An die frische Luft gehen.
- Hautkontakt: Mit Wasser und Seife waschen.
- Verschlucken: Kein Erbrechen herbeiführen; ärztliche Hilfe hinzuziehen. Produktetikett beachten.
Bei empfindlichen Pflanzen (z. B. Rüben, Kreuzblütler, Spinat) kann eine Pflanzzeit von 6–12 Monaten erforderlich sein. Bei toleranten Pflanzen wie Mais und Sojabohnen sind kürzere Pflanzintervalle (4–6 Monate) möglich.
Ja, mittels Chemigation zur Vorauflaufanwendung in Reihenkulturen. Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung und halten Sie die Mengenangaben auf dem Etikett ein.
Ja, als PSII-Hemmer wirkt Diuron gegen glyphosatresistente Unkräuter (Gruppe 9). Tankmischungen verbessern die Kontrolle resistenter Biotypen wie Palmer-Amaranth.
- 80% WP: 2–3 Jahre bei versiegelter Lagerung bei <30 °C.
- 500 g/l SC: 2 Jahre; vor Gebrauch gut schütteln, um Sedimentation zu vermeiden.
- Nicht in Gewässer oder Erde kippen.
- Entsorgen Sie leere Behälter gemäß den örtlichen Vorschriften zur Entsorgung gefährlicher Abfälle.
Ja. In einigen Ländern ist die Verwendung von Diuron in sensiblen Gebieten (z. B. in der Nähe von Gewässern) verboten. Bitte informieren Sie sich stets bei den örtlichen Landwirtschaftsbehörden oder lesen Sie das Produktetikett, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.