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Linuron Herbizid | Selektive Unkrautbekämpfung vor und nach dem Auflaufen

Linuron ist ein selektives Herbizid aus der Harnstofffamilie zur Bekämpfung einjähriger breitblättriger und grasartiger Unkräuter in Gemüse-, Obst-, Feldfrüchten und Nicht-Ackerflächen. Als Photosystem-II-Inhibitor blockiert es die Photosynthese der Zielpflanzen, was zu schneller Chlorose und Absterben führt. Seine Vielseitigkeit in der Anwendung vor und nach Pflanzenauflauf, kombiniert mit geringer Flüchtigkeit und bleibender Bodenaktivität, macht es zu einem bewährten Mittel für Landwirte mit unterschiedlichen Anbausystemen.

Technische Daten

  • Aktiver Wirkstoff: Linuron (CAS-Nr. 330-55-2)
  • Molekulare Formel: C₉H₁₀Cl₂N₂O₂
  • Wirkungsweise: Hemmt das Photosystem II (PSII) und stört den Elektronentransport bei der Photosynthese.
  • Formulierungen:
    • 50% WP (Spritzpulver)
    • 400 g/l SC (Suspensionskonzentrat)
    • 80% DF (trocken fließfähig)
  • Zielkulturen: Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Salat, Sellerie, Erdbeeren, Obstgärten, Weinberge.
  • Ziel Unkraut:
    • Laubbaum: Gänsefuß, Weißer Gänsefuß, Vogelmiere, Senf, Samtpappel.
    • Gräser: Einjähriges Rispengras, Fuchsschwanz, Fingerhirse.
    • Stauden: Acker-Winde (Unterdrückung).

Wirkungsweise

  1. Aufnahme: Aufnahme durch Wurzeln (Vorauflauf) oder Blätter (Nachauflauf).
  2. PSII-Hemmung: Bindet an das D1-Protein im Photosystem II und blockiert den Elektronenfluss vom Wasser zum Plastochinon.
  3. Störung der Photosynthetik:
    • Stoppt die ATP- und NADPH-Produktion.
    • Erzeugt reaktive Sauerstoffspezies (ROS), die Chloroplasten und Zellmembranen schädigen.
  4. Symptome:
    • Vor Pflanzenaufgang: Unkraut sprießt nicht oder stirbt bald nach dem Durchbrechen der Bodenoberfläche ab.
    • Nach Pflanzenaufgang: Chlorose (Gelbfärbung) beginnt an den Blatträndern, gefolgt von Nekrose innerhalb von 7–14 Tagen.

Anwendungsleitfaden

Kulturpflanzen Ziel Unkraut Formulierung Dosierung (kg ai/ha) Zeitplan für die Anwendung
Kartoffeln Labkraut, Lammfell 50% WP 1,0–2,0 Vorauflauf (nach der Pflanzung, vor dem Auflaufen der Pflanzen)
Karotten Einjährige Gräser, Vogelmiere 400 g/l SC 0,5–1,0 Vorauflaufverfahren (nach der Aussaat, vor dem Auflaufen der Pflanzen)
Tomaten Fingerhirse, Senf 80% DF 0.75-1.5 Nach dem Umpflanzen, bevor Unkraut auftaucht
Erdbeeren Einjähriges Rispengras, Vogelmiere 50% WP 0,5–1,0 Nach der Ernte oder vor dem Auflaufen im Frühjahr
Bewerbungstipps:
  • Wasservolumen: Verwenden Sie 200–400 l/ha vor dem Auflaufen; 300–500 l/ha nach dem Auflaufen.
  • Regenfestigkeit: 4–6 Stunden nach der Anwendung.
  • Bodeneinarbeitung: Bei der Anwendung vor dem Auflaufen leicht in den Boden einarbeiten (1–2 cm), wenn innerhalb von 7 Tagen kein Niederschlag erwartet wird.

Die wichtigsten Vorteile

  1. Doppelte Aktion: Bekämpft Unkraut sowohl vor als auch nach dem Auflaufen.
  2. Breites Spektrum: Wirksam gegen über 30 Unkrautarten.
  3. Restliche Aktivität: Bis zu 6 Wochen Bodenschutz, wodurch die Notwendigkeit mehrerer Anwendungen reduziert wird.
  4. Geringe Volatilität: Minimales Risiko einer Dampfverwehung zu empfindlichen Pflanzen.
  5. Tankmischung Kompatibilität:
    • Gängige Mischungen: Metribuzin, Pendimethalin, S-Metolachlor (erweitert das Spektrum).
    • Synergie: Verbessert die Kontrolle resistenter Unkräuter (z. B. triazinresistenter Weißer Gänsefuß).

Hinweise zu Sicherheit und Umwelt

  • Toxizität: Geringe akute Toxizität für Säugetiere (LD₅₀ > 5000 mg/kg); giftig für Wasserorganismen.
  • Auswirkungen auf die Umwelt:
    • Mäßige Bodenpersistenz (Halbwertszeit: 30–60 Tage).
    • Anwendung in der Nähe von Gewässern vermeiden, da bei sandigen Böden die Gefahr einer Grundwasserverschmutzung besteht.
  • Lagerung: Kühl und trocken lagern; vor Frost schützen.

Widerstandsmanagement

  • HRAC-Gruppe: 7 (PSII-Inhibitoren).
  • Strategien:
    • Wechseln Sie zwischen Gruppe 14 (PPO-Hemmer), Gruppe 2 (ALS-Hemmer) oder Gruppe 15 (VLCFA-Hemmer).
    • Tankmischung mit Residualherbiziden (z. B. Linuron + Metribuzin), um die Resistenz zu verzögern.

FAQ

  1. Kann Linuron im ökologischen Landbau eingesetzt werden?
    Nein, es ist synthetisch und in organischen Systemen verboten.
  2. Welchen Einfluss hat Linuron auf Fruchtfolgekulturen?
    Kulturpflanzen wie Mais, Sojabohnen und Weizen sind tolerant; bei empfindlichen Kulturpflanzen (z. B. Kreuzblütlern) kann es bis zur Aussaat 12+ Monate dauern.
  3. Ist Linuron gegen glyphosatresistente Unkräuter wirksam?
    Ja, aufgrund der unterschiedlichen Wirkungsweise; nützlich in Resistenzmanagementprogrammen.
  4. Kann es über Bewässerungssysteme angewendet werden?
    Ja, durch Chemigation. Sorgen Sie für eine gleichmäßige Verteilung und befolgen Sie die Anweisungen auf dem Etikett.
  5. Was ist das Vorernteintervall (PHI)?
    Variiert je nach Ernte (z. B. 30 Tage für Kartoffeln, 14 Tage für Tomaten); Einzelheiten finden Sie auf dem Etikett.

Verpackungs- und OEM-Services

  • Standardverpackung:
    • 1 kg, 5 kg, 10 kg Säcke (WP/DF).
    • 1-l-, 5-l- und 20-l-Behälter (SC).
  • Kundenspezifische Lösungen:
    • Private Labeling mit mehrsprachigem Artwork.
    • Regulatorische Unterstützung für globale Märkte (COA-, SDS-, MRL-Daten).
    • Kundenspezifische Formulierungen (z. B. Linuron- und Metribuzin-Mischungen).

Warum Linuron wählen?

Linuron bietet eine flexible, kostengünstige Unkrautbekämpfung für verschiedene Kulturpflanzen und ist daher ideal für:

 

  • Gemüse- und Obstbauern
  • Kleinanbaubetriebe und Erzeuger von Spezialkulturen
  • Programme zur Resistenzbewältigung
  • Regionen mit hohem Unkrautdruck

 

Kontakt Für Großbestellungen, technische Datenblätter oder Anfragen zu individuellen Formulierungen. Verbessern Sie Ihre Unkrautbekämpfung mit Linuron – Vielseitigkeit trifft Zuverlässigkeit.

Wie sich Linuron von anderen Herbiziden unterscheidet

Linuron zeichnet sich unter den Herbiziden durch seine einzigartige Kombination aus WirkungsweiseSelektivitätAnwendungsflexibilitätund UmweltprofilNachfolgend finden Sie einen detaillierten Vergleich der wichtigsten Herbizidklassen:

1. Wirkungsweise: Hemmung des Photosystems II

  • Linuron (HRAC-Gruppe 7): Blockiert den Elektronentransport im Photosystem II (PSII) und stört die ATP- und NADPH-Produktion.
  • Vergleiche:
    • Glyphosat (Gruppe 9): Hemmt die EPSP-Synthase und stoppt die Aminosäuresynthese.
    • Atrazin (Gruppe 5): Zielt ebenfalls auf PSII ab, jedoch mit höherer Bodenmobilität und längerer Persistenz.
    • 2,4-D (Gruppe 4): Imitiert Auxin und verursacht unkontrolliertes Wachstum bei Laubpflanzen.


Hauptunterschied: Die PSII-Hemmung von Linuron sorgt für eine schnelle Chlorose (Vergilbung) und Nekrose und ist besonders wirksam gegen einjährige breitblättrige Unkräuter.

2. Selektivität und Pflanzenverträglichkeit

  • Linuron Ist selektiv In:
    • Gemüse: Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln, Tomaten, Salat.
    • Früchte: Erdbeeren, Obstgärten, Weinberge.
    • Feldfrüchte: Eingeschränkte Verwendung in Zuckerrüben, Erdnüssen.
  • Vergleiche:
    • Paraquat (Gruppe 22): Nicht selektiv, tötet die gesamte Vegetation bei Kontakt.
    • Metribuzin (Gruppe 5): Größere Sicherheit der Nutzpflanzen (z. B. Sojabohnen, Kartoffeln), aber höheres Risiko einer Bodenverschleppung.
    • Clethodim (Gruppe 1): Nur selektiv auf Gräser, schont breitblättrige Nutzpflanzen.


Hauptvorteil: Linurons Fähigkeit zur Kontrolle sowohl Gräser als auch breitblättrige Unkräuter in empfindlichen Kulturpflanzen wie Karotten und Salat.

3. Anwendungsflexibilität

  • Linuron Angebote duale Vor- und Nachauflaufaktivität:
    • Vor Pflanzenaufgang: Bildet eine Bodenbarriere, um die Keimung von Unkraut zu verhindern.
    • Nach Pflanzenaufgang: Wird von den Blättern junger Unkräuter aufgenommen.
  • Vergleiche:
    • S-Metolachlor (Gruppe 15): Vorwiegend vor dem Auflaufen, zielt auf keimende Samen ab.
    • Glufosinat (Gruppe 10): Nur nach dem Auflaufen, erfordert direkten Kontakt mit dem Laub.


Hauptunterschied: Die Vielseitigkeit von Linuron ermöglicht es Landwirten, Unkraut in mehreren Wachstumsstadien zu bekämpfen.

4. Residualaktivität und Bodenpersistenz

  • Linuron hat mäßige Bodenpersistenz (Halbwertszeit: 30–60 Tage), wodurch eine Restkontrolle von 4–6 Wochen gewährleistet wird.
  • Vergleiche:
    • Atrazin: Längere Persistenz (Halbwertszeit: 60–100 Tage), zunehmende Einschränkungen bei der Fruchtfolge.
    • Dicamba: Kürzere Lebensdauer im Boden (14–30 Tage), aber hohe Volatilität birgt das Risiko von Schäden außerhalb des Ziels.


Hauptvorteil: Linurons Gleichgewicht zwischen Restkontrolle und Bodenzersetzung minimiert die Risiken der Fruchtfolge.

5. Umweltprofil

  • Linuron hat:
    • Geringe Volatilität: Geringeres Risiko einer Dampfabdrift im Vergleich zu 2,4-D oder Dicamba.
    • Mäßige Wasserlöslichkeit: Auswaschungsrisiko in sandigen Böden, jedoch geringer als bei Atrazin.
  • Vergleiche:
    • Glyphosat: Geringe Bodenmobilität, aber weit verbreitete Verwendung gibt Anlass zu Bedenken hinsichtlich der Resistenz.
    • Paraquat: Sehr giftig für Menschen/Wasserorganismen; in vielen Regionen eingeschränkt.


Wichtige Überlegung: Die Umweltauswirkungen von Linuron hängen von der richtigen Anwendung ab (z. B. Vermeidung von Gewässern).

6. Widerstandsmanagement

  • Linuron ist wirksam gegen glyphosatresistente Unkräuter (z. B. Palmer-Amaranth) aufgrund seiner besonderen Wirkungsweise.
  • Vergleiche:
    • ALS-Hemmer (Gruppe 2): Hohes Resistenzrisiko; Linuron wird diesen häufig im Tank beigemischt, um die Resistenz zu verzögern.


Schlüsselrolle: Linuron ist ein wertvolles Hilfsmittel in Resistenzmanagementprogrammen.

7. Kosten und Zugänglichkeit

  • Linuron Ist:
    • Kosten im mittleren Bereich: Günstiger als Spezialherbizide (z. B. Glufosinat), aber teurer als generisches Glyphosat.
    • Weit verbreitet: Allein oder in Mischungen formuliert (z. B. Linuron + Metribuzin).


Hauptvorteil: Kostengünstig für Anbauer mit kleinen Anbauflächen und Spezialkulturen.

Zusammenfassung: Wann Sie sich für Linuron entscheiden sollten

  • Idealszenarien:
    • Controlling gemischte Gräser und breitblättrige Unkräuter in empfindlichem Gemüse/Obst.
    • Flexibilität vor und nach dem Auflaufen in einem einzigen Produkt.
    • Resistenzmanagement in glyphosattoleranten Anbausystemen.
    • Regionen mit strengen Volatilitätsvorschriften.


Wichtige Kompromisse:


  • Höheres Risiko einer Bodenverschleppung als bei kurzlebigeren Herbiziden (z. B. Carfentrazon).
  • Nicht geeignet für Kulturen, die empfindlich auf PSII-Hemmer reagieren (z. B. einige Kohlgewächse).


Abschluss: Linurons Nische liegt in seiner SelektivitätDoppelwirkungund Widerstandsmanagementwert, was es zu einer strategischen Wahl für verschiedene Anbausysteme macht.
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