Metribuzin 70% WDG Herbizid | Selektive Unkrautbekämpfung vor und nach dem Auflaufen

Metribuzin 70% WDG (wasserdispergierbares Granulat) ist ein selektives Herbizid der Triazinon-Klasse, das für die vor- und nachauflaufende Bekämpfung von breitblättrigen Unkräutern und einjährigen Gräsern in Reihenkulturen entwickelt wurde. Als Photosystem-II-Inhibitor (PSII) stört es den Elektronentransport in Chloroplasten, verhindert die Photosynthese der Unkräuter und führt zu Chlorose und Nekrose. Die Formulierung von 70% WDG bietet hervorragende Wasserdispergierbarkeit, reduzierte Staubentwicklung und präzise Dosierung und ist daher weltweit ein fester Bestandteil des Soja-, Mais-, Kartoffel- und Gemüseanbaus.

Technische Daten

  • Aktiver Wirkstoff: Metribuzin (CAS-Nr. 21087-64-9)
  • Molekulare Formel: C₈H₁₄N₄OS
  • Molekulargewicht: 214,29 g/mol
  • Wirkungsweise: Hemmt den PSII-Elektronentransport und blockiert die ATP- und NADPH-Produktion
  • Formulierung: 70% WDG (700 g/kg Wirkstoff)
  • Physischer Zustand: Cremefarbenes, wasserdispergierbares Granulat
  • Löslichkeit: 1,2 g/L in Wasser bei 20 °C
  • Bodenhalbwertszeit: 30–60 Tage (variiert je nach pH-Wert und mikrobieller Aktivität)
  • Toxizität: WHO-Klasse III (leicht gefährlich); LD₅₀ > 2000 mg/kg (Ratte oral)

Wirkungsweise

  1. Duale Aufnahmewege:
    • Wurzelabsorption: Eine Anwendung vor dem Auflaufen hemmt die Keimung der Sämlinge.
    • Blattaufnahme: Nach dem Auflaufen wird das Spray von den Blättern absorbiert und in das Meristemgewebe transportiert.
  2. Störung der Photosynthetik:
    • Bindet an das D1-Protein in PSII und blockiert den Elektronenfluss von Wasser zu Plastochinon.
    • Unterbricht die Kohlenstofffixierung, was zu oxidativem Stress und Pigmentabbau führt.
  3. Symptomverlauf:
    • 3–5 Tage: Erste Chlorose in älteren Blättern
    • 7–10 Tage: Weit verbreitete Nekrose und Pflanzensterben

Anwendungsleitfaden

Kulturpflanzen Ziel Unkraut Dosierung (g/ha) Zeitplan für die Anwendung
Sojabohnen Labkraut, Lammfell 280–560 Vorauflauf (0–3 Tage nach der Pflanzung)
Mais (tolerante Sorten) Fuchsschwanz, Fingerhirse 220–500 Vorauflauf (vor der Unkrautkeimung)
Kartoffeln Nachtschattengewächse, Vogelmiere 550–1120 Vor der Pflanzung eingearbeitet oder vor dem Auflaufen
Tomaten Ambrosia, Klette 200–400 Nach dem Umpflanzen, gezieltes Sprühen
Weizen Senf, Waldhafer 220–440 Frühes Nachauflaufstadium (2–4-Blatt-Stadium)
Bewährte Praktiken für Anwendungen
  • Wasservolumen: 200–400 L/ha für eine gleichmäßige Abdeckung
  • Bodenfeuchtigkeit: Für optimale Wirksamkeit sind 10–20 mm Niederschlag/Bewässerung nach der Anwendung erforderlich
  • Tankmischungen:
    • Mit Acetochlor zur verbesserten Unkrautbekämpfung im Mais
    • Mit Sulfentrazon für resistente Laubbäume in Sojabohnen
  • Adjuvantien: Für Nachauflaufanwendungen nichtionisches Tensid (0,25% v/v) hinzufügen

Die wichtigsten Vorteile

  1. Breitspektrum-Wirkung: Bekämpft über 40 Unkrautarten, darunter AmaranthusSetariaund Chenopodium.
  2. Restliche Aktivität: 4–6 Wochen Bodenschutz reduzieren den Bedarf an erneuter Anwendung.
  3. Pflanzenselektivität: Sicher für Sojabohnen, Kartoffeln und toleranten Mais bei Verwendung in den angegebenen Mengen.
  4. Flexible Anwendung: Geeignet für Direktsaat, konventionelle Bodenbearbeitung und Sprühsysteme aus der Luft.
  5. Widerstandsmanagement: Kompatibel mit Gruppe 15 (z. B. S-Metolachlor) und Gruppe 9 (Glyphosat) für die Rotation.

Hinweise zu Sicherheit und Umwelt

  • Ökotoxizität:
    • Giftig für Fische und Algen (LC₅₀ < 1 mg/l); 100 m Abstand zu Gewässern einhalten.
    • Geringe Toxizität für Vögel (LD₅₀ > 1000 mg/kg).
  • Umweltschicksal:
    • Mäßige Bodenmobilität in sandigen Böden; potenzielles Grundwasserrisiko.
    • Wird durch mikrobielle Einwirkung und Photolyse abgebaut, langsamer in alkalischen Böden (pH > 7).
  • Lagerung: Bei 5–30 °C lagern, vor Feuchtigkeit und direkter Sonneneinstrahlung geschützt.

Verpackung und Konformität

  • Standardpakete: 1 kg, 5 kg, 25 kg feuchtigkeitsbeständige Säcke
  • Kundenspezifische Lösungen:
    • Private Labeling mit mehrsprachigen Anweisungen
    • OEM-Formulierungen für die regionale Registrierung
  • Regulatorische Unterstützung:
    • COA, MSDS und Rückstandsdaten für die Märkte EU, EPA und APAC
    • Einhaltung der guten landwirtschaftlichen Praxis der FAO/WHO

FAQ

Für welche Kulturen ist Metribuzin 70% WDG zugelassen?
Zugelassen für Sojabohnen, Mais (tolerante Sorten), Kartoffeln, Tomaten, Weizen, Luzerne und Zuckerrohr. Beachten Sie stets die lokalen Etiketten für kulturspezifische Zulassungen.

 

Kann Metribuzin grasartiges Unkraut bekämpfen?
Ja, wirksam gegen einjährige Gräser wie Fuchsschwanz, Fingerhirse und Hühnerhirse, obwohl die Bekämpfung bei breitblättrigen Unkräutern unterschiedlich ausfallen kann.

 

Wie wirkt sich die Bodenart auf die Wirksamkeit von Metribuzin aus?

 

  • Böden mit hohem OM-Gehalt (>3%) erfordern höhere Mengen (560 g/ha).
  • Bei sandigen Böden besteht die Gefahr der Auswaschung; verwenden Sie geringere Mengen (280 g/ha) und vermeiden Sie die Anwendung vor dem Regen

 

Ist die Anwendung von Metribuzin nach dem Auflaufen bei Sojabohnen sicher?
Ja, aber vor dem 3-Blatt-Stadium anwenden; bei Trockenstress vermeiden, um einer Chlorose der Pflanzen vorzubeugen.

 

Was ist das Vorernteintervall (PHI)?
Der PHI-Wert liegt zwischen 21 Tagen (Sojabohnen) und 90 Tagen (Kartoffeln). Einzelheiten entnehmen Sie bitte den regionalen Bestimmungen.

 

Kann Metribuzin mit Herbiziden wie Glyphosat im Tank gemischt werden?
Ja, kompatibel mit Glyphosat, Atrazin und Acetochlor. Testen Sie das Produkt zuerst im Glas und halten Sie sich an die Angaben auf dem Etikett.

 

Wie kann das Risiko von Ernteschäden gemindert werden?

 

  • Anwendung unter Stressbedingungen (Trockenheit, Überschwemmung) vermeiden
  • Vor dem großflächigen Einsatz bei empfindlichen Kulturen wie Mais auf einem kleinen Feld testen

 

Wie lange ist Metribuzin 70% WDG haltbar?
2 Jahre bei kühler und trockener Lagerung im Originalbehälter.

Tankmischungskombinationen

Kulturpflanzen Partnerherbizid Ziel Unkraut Synergistischer Nutzen
Sojabohnen Sulfentrazon Wasserhanf, Weißer Gänsefuß Verbesserte Bekämpfung von Laubblättern
Mais Atrazin Einjährige Gräser, Laubbäume Erweiterte Restlaufzeiten in der Maisproduktion
Kartoffeln Flumioxazin Frühe Laubbäume Langfristige Bodenrückstände
Direktsaatsysteme Glyphosat Aufgetauchtes Unkraut Burndown + Bodenrückstandskombination

Widerstandsmanagement

  • FRAC-Gruppe: 5 (PSII-Inhibitoren)
  • Rotationsstrategien:
    • Abwechselnd mit Gruppe 15 (S-Metolachlor) oder Gruppe 2 (Chlorimuron-ethyl)
    • Vermeiden Sie aufeinanderfolgende Anwendungen; beschränken Sie sich auf 2–3 Mal pro Saison
  • Widerstandswarnung:
    • Berichtet in Amaranthus palmeri und Chenopodium album in kontinuierlichen Sojabohnensystemen

Anwendungen in der realen Welt

  • Sojabohnen aus dem Mittleren Westen: 420 g/ha Metribuzin + 1,5 l/ha Acetochlor 90% der einjährigen Unkräuter in Direktsaatsystemen kontrolliert.
  • Kartoffelfarmen in Idaho: 840 g/ha Vorauflaufmittel reduzierten die Konkurrenz durch Unkraut und erhöhten den Ertrag um 18%.
  • Mais in Argentinien: 350 g/ha + 2,0 L/ha Atrazin sorgte für die gesamte Saison für Kontrolle über Setaria viridis.

Umweltschutz

  • Reduzierte Sprühdurchgänge: Restaktivität minimiert Traktorverkehr und Kraftstoffverbrauch.
  • Bienensicherheit: Vor der Blüte der Nutzpflanzen anwenden; Abdrift auf blühende Pflanzen vermeiden.
  • Bodengesundheit: Kompatibel mit konservierenden Bodenbearbeitungspraktiken.

 

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